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Parafunktionen (Zähneknirschen und Pressen)

Parafunktionen sind unterbewusste Aktivitäten des Kauapparates. Sie weichen von der eigentlichen Hauptaufgabe der Nahrungszerkleinerung durch das Kauen ab und werden vom Unterbewusstsein gesteuert. Zu den Parafunktionen des Kauorgans zählen Zähneknirschen und Zähnepressen, aber auch Lippen- und Wangenbeißen, Daumenlutschen und Fingernägelkauen.

Zähneknirschen und –pressen gehen häufig mit der Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) einher. Ursachen für diese Parafunktionen können unter anderem psychosomatische Faktoren wie Stress, Anspannung oder hohe psychische Belastung sein. Aber auch zu hohe Füllungen oder schlecht passender Zahnersatz können zum Zähneknirschen führen. Dadurch werden vor allem die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke hohen Belastungen ausgesetzt und können Schaden nehmen. Die Konsequenzen sind weitreichend, da es auch zu Haltungsschäden der Nackenmuskulatur oder Tinnitus kommen kann.

Durch das ständige Aneinanderreiben beim Knirschen und Pressen wird zusätzlich die harte Zahnsubstanz, der Zahnschmelz und später auch das darunter liegende Dentin, abgetragen. Zwar ist eine gewisse Abnutzung der Zahnhartsubstanz im Laufe der Jahre natürlich und altersbedingt. Durch Zähneknirschen und –pressen kommt es jedoch zu einer starken und ungleichmäßigen Abnutzung. Dies kann zu Überempfindlichkeit der Zähne und zu Bisshöhenverlusten führen, d.h. die Zähne werden „niedriger“, was wiederum häufig das Knirschen verstärkt.

Wird während einer Vorsorgeuntersuchung oder im Rahmen der Funktionsdiagnostik eine Parafunktion festgestellt, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Je nach Befund kommt z. B. eine „Knirscherschiene“ zum Einsatz. Die aus Kunststoff hergestellte individuell angepasste Schiene, wird nachts getragen und gleicht so Störungen der Zähne aus. Dies entspannt die Muskulatur und schont die Zahnhartsubstanz vor zu großem Substanzverlust.